Der Einkaufstourismus ist ein wesentlicher Faktor für die Wirtschaft eines Landes, da das besagte Land auf eben jene Einkäufe Steuern erheben kann. In der Schweiz liegt die Wertfreigrenze bei eben jenen Einkäufen, die im Ausland getätigt werden, aktuell bei 300 Schweizer Franken. Dies soll sich nun jedoch auf Wunsch der FDP-Bundesrätin Keller-Sutter ändern.
Berichten des Tagesanzeigers zur Folge verfolgt Karin Keller-Sutter Pläne, eine Absenkung der besagten Wertfreigrenze. Aus diesem Grund will der Schweizer Bundesrat auch die entsprechend erforderliche Vernehmlassung auf den Weg bringen. Die Pläne besagen, dass die Wertfreigrenze künftig auf 150 Schweizer Franken abgesenkt wird.
Diese 150 Schweizer Franken sollen dabei pro Kopf gelten. Als Hauptgrund hierfür gilt der Umstand, dass diejenigen Menschen, die einen Einkauf im Ausland vornehmen, erhebliche Vorteile geniessen. So ist es beispielsweise möglich, mittels eines Ausführzettels von dem Verkäufer die Mehrwertsteuer aus Deutschland in der Schweiz zurückzufordern.
Durch diese Vorgehensweise muss die im Ausland eingekaufte Ware bis zu dem Gesamtwert von 300 Schweizer Franken in der Alpenrepublik überhaupt nicht zur Verzollung gegeben werden. Was sich zunächst auf den ersten Blick als Kleinbetrag anmutet, ist bei näherem Hinsehen schon ein ordentlicher Verlust für die Schweiz.
Der Grund hierfür liegt in dem Umstand, dass jedes Jahr von Schweizer Bürgern Waren in einem Gesamtwert von mehr als 8 Milliarden Schweizer Franken im Ausland erworben werden. Die Pläne von Keller-Sutter sind in des nicht gänzlich neu. Bereits seit sehr langer Zeit fordern die Detailhändler in der Schweiz die Absenkung der Wertfreigrenze.
Diese Forderung wurde bereits laut, als Ueli Maurer noch Zoll- und Finanzminister in der Schweiz gewesen ist. Maurer jedoch hat diese Thematik nie genauer umgesetzt und sprach vielmehr davon, dass es sich hierbei um eine regelrechte “Mission Impossible” handeln würde. Maurer begründete dies mit dem erheblichen Aufwand, der auf die Zollstellen zukommen würde. So ganz abwegig war die Argumentation von Maurer indes nicht, da heutzutage schon sehr lange Wartezeiten bei dem Zoll entstehen. Diese begründen sich damit, dass Ausfuhrzettel abgestempelt werden müssen.
Keller-Sutter hat sich nunmehr der Thematik wieder angenommen und das Dossier in den Fokus gerückt. Einer der Gründe liegt in dem Umstand, dass es bereits vor zwei Jahren seitens des Parlaments zu Vorstössen gekommen ist, die die Subventionierung von dem Einkaufstourismus beenden wollten. In erster Linie wären hiervon die Grenzkantone Thurgau sowie St. Gallen betroffen. Diese beiden Kantone wurden in Bern auch schon vorstellig und haben eine Standesinitiative präsentiert.