Nach einer jüngsten Studie wurde anhand des Beispiels Kleidung und Zeitschriften wieder einmal deutlich, dass wir Schweizer für diese Waren wesentlich mehr bezahlen als die Verbraucher der Nachbarländer.
Die Preisunterschiede sind teils enorm
Die Stiftung für den Konsumentenschutz sowie die FRC / ACSI als Partner der Allianz haben diese Studie erhoben und aufgezeigt, dass ein vollkommen identischer Warenkorb in der Schweiz rund 51 Prozent teurer ist, als es Deutschland der Fall ist. In dem französischen Teil der Schweiz beträgt dieser Wert sogar 57 Prozent. Im Vergleich zu Italien beträgt im Tessin dieser Wert sage und schreibe 127 Prozent.
Insbesondere Zeitschriften wie die Bravo kosten in der Schweiz 92 Prozent mehr während hingegen die Cosmopolitan mit 86 Prozent sowie Bravo Girl mit 85 Prozent ebenfalls erheblich teurer sind. Den erheblichsten Preisunterschied gibt es bei der Zeitung Quattroruote, welche in Italien rund 5,65 Schweizer Franken kostet während ein Schweizer Bürger dafür 19,50 Schweizer Franken bezahlen muss. Dieser Preisunterschied liegt bei rund 245 Prozent.
Der Preisunterschied hat sich in den vergangenen fünf Jahren kaum geändert. Noch im Jahr 2014 mussten die Schweizer Bürger im Durchschnitt knapp 49 Prozent mehr bezahlen als es in Deutschland der Fall gewesen wäre. Die Differenz zu Frankreich betrug seinerzeit rund 55 Prozent und die Differenz zu Italien rund 124 Prozent. Ein wenig geringer fällt die Differenz allerdings bei der Kleidung aus. Bekleidung ist in der Schweiz rund 25 Prozent teurer als im benachbarten Deutschland. Um diesen Vergleich zu ziehen wurden insbesondere Produkte der Marken H&M, Vero Moda sowie Esprit und Zara genommen.
Der sogenannte “Zuschlag für die Schweiz” variiert jedoch von Anbieter zu Anbieter. Während hingegen dieser Zuschlag bei einer Marke wie H&M lediglich 17 Prozent beträgt, kostet eine Marke wie Esprit bereits 32 Prozent mehr. Ohne die Mehrwertsteuerbereinigung würde dieser Preisunterschied erheblich grösser ausfallen, die Schweiz hat im Vergleich zu den europäischen Nachbarländern den niedrigsten Mehrwertsteuersatz. Teurer sind die Marken bei der Bekleidung in den letzten Jahren zumindest nicht geworden, was allerdings in Anbetracht der Preisdifferenz zu den Nachbarländern nur sehr bedingt eine gute Nachricht ist.