Es gibt Branchen, in denen die Maxime “reden ist Silber, schweigen ist Gold” durchaus noch wörtlich genommen wird. Für die Schweizer Goldbranche gilt diese Maxime definitiv, sodass der Umstand des Streits zweier Branchenverbände inmitten der Öffentlichkeit durchaus verwunderlich ist.
Der Ausgangspunkt des Streits war eine Mitteilung von dem SPMI (Swiss Precious Metals Institute), welches noch relativ jung auf dem Markt ist. Die Aktiengesellschaft wurde im Mai gegründet und gilt seitdem als eine selbsternannte Dachorganisation. Dieses Institut erweckte die breite Aufmerksamkeit durch die Mitteilung, dass in der Schweiz der Goldimport aus Russland nicht als verboten gilt.
Dementsprechend darf russisches Gold auch in der Schweiz gehandelt werden. Als Voraussetzung gilt jedoch, dass es vor dem Zeitpunkt des 07.03. produziert worden sein muss. Der Bund gibt in diesem Punkt dem Institut zwar durchaus Recht, allerdings gab es auch noch andere Erklärungen dieses Instituts, mit welchen der Bund überhaupt nicht einhergeht. Zuvor wurde bekannt, dass im Monat Mai insgesamt drei Tonnen von Gold aus Russland in die Alpenrepublik Schweiz importiert worden.
Russisches Gold gilt in der Schweiz als geächtet. Die Mitteilung des SPMI erstaunt auch die Vereinigung der Schweizer Edelmetallfabrikanten nebst Edelmetallhändler. Diese Vereinigung betont, dass das Gold, welches in der Schweiz verarbeitet wird, nicht nur eine legalen, sondern vielmehr auch einen ethischen Ansatz verfolgen muss. Überdies wurde seitens des Verbandes deutlich gemacht, dass das SPMI über kein Mandat verfüge für die Branche zu sprechen.