Ganz Europa befindet sich politisch betrachtet aktuell in einer emotionalen Debatte, wie genau mit dem Krieg in der Ukraine umgegangen werden soll. Während der deutsche Minister Habeck sehr harte Worte wählte und von einer bevorstehenden Krise sprach, so wählt der Schweizer Bundesrat hierfür andere Worte.
Es ist eine Form der Kuschelpädagogik, auf welche der Schweizer Bundesrat setzt. Im Hinblick auf mögliche Gasrationierungen, die im Winter 2022 drohen könnten, wurden nicht die Worte des “harten Winters für die Bevölkerung” gewählt. Vielmehr sprach der Schweizer Bundesrat davon, dass die Bevölkerung sensibilisiert werden müsse”.
Generell scheint die Schweizer Bundesregierung nicht davon auszugehen, dass es zu einem Gas- oder auch Strommangel kommen werde. Die Solidarität mit der Ukraine könne daher uneingeschränkt aufrechterhalten bleiben. Der Schweizer Nachbar Deutschland indes ist weitaus weniger positiv für den Winter 2022 gestimmt.
Der Grund hierfür mag auch in dem Umstand liegen, dass Deutschland erheblich abhängiger von dem russischen Gas ist als es in der Schweiz der Fall ist. Trotz dieses Umstandes bestehen für die Schweiz auch die gleichen Gefahren, die für den Rest von Europa drohen. Eine hohe Teuerung und Strommangel sind auch in der Alpenrepublik nicht ausgeschlossen. Die Frage ist dementsprechend, wie lange der Schweizer Bundesrat seine Kuschelpädagogik aufrechterhalten kann.