Die SNB stand jüngst in der Kritik von den Vereinigten Staaten von Amerika. Grund hierfür ist die Politik der Schweizer Nationalbank, welche aktiv auf dem Devisenmarkt interveniert. Thomas Jordan hat jetzt jedoch eben jene Politik gegenüber der amerikanischen Kritik verteidigt und betont, dass es niemals bei den Interventionen um einen Wettbewerbsvorteil zugunsten der Schweiz geht.
Auslöser für die Kritik war der Bericht des amerikanischen Schatzamtes, welcher die Aktivitäten der amerikanischen Handelspartner unter die Lupe nimmt. Dieser Bericht beschäftigt sich stets auch mit Währungsmanipulationen, welche von dem amerikanischen Schatzamt mit besonderem Augenmerk verfolgt wird.
Einige Länder dieser Erde, die in dem Verdacht der Währungsmanipulation stehen, landen auf einer entsprechenden Liste. China sowie auch Vietman sind seit Jahren regelrechte Stammgäste auf dieser Liste – und jetzt auch die Schweiz. Es genügt indes schon, wenn ein Land einen ganz besonders hohen Handelsbilanzüberschuss verzeichnen kann, um auf dieser Liste zu landen. Eine Besonderheit dabei ist, dass die Schweiz das einzige relativ kleine Land im Westen ist, welches sich auf dieser Liste wiederfindet.
Eine Überraschung ist dies jedoch nicht, da die SNB im ersten Halbjahr 2020 über 90 Milliarden Schweizer Franken für den Erwerb ausländischer Währungen ausgegeben hat. Die weitere Aufwertung des Schweizer Frankens konnte auf diese Weise wirksam verhindert werden. Dies jedoch ist indes nicht unproblematisch, da die Devisenkäufe ein durchaus wichtiges Kriterium für die Währungsmanipulation darstellt.
Thomas Jordan betont jedoch, dass die Politik der SNB auf der Basis von Fairness geschieht. Gezielte Währungsmanipulation, welche mittels Devisenkäufe durchaus möglich sind, werde von der SNB auf gar keinen Fall praktiziert. Die Aufwertung des Schweizer Frankens im Vergleich zum US-Dollar oder zum Euro ist für ein exportorientiertes Land wie die Schweiz zwar ebenfalls problematisch, allerdings hält sich die SNB konstant an die bestehenden internationalen Regularien.
Die Inflationsraten in der Schweiz fallen im Vergleich zu anderen Ländern merklich niedriger aus, was jedoch nur zum Teil auf die Devisenkäufe der SNB zurückgeführt werden kann. Da die Schweiz im Jahr 2020 eine stärkere negative Verteuerung erwartet sieht Thomas Jordan hier auch kein eindeutliches typisches Bild der Währungsmanipulation und kann daher die amerikanische Kritik an dem Verhalten der SNB auch nicht nachvollziehen.