Die Schweiz hat bekanntlich enorm gute Bedingungen für Startups und Existenzgründer zu bieten. Dieser Umstand führte letztlich dazu, dass die Gründungsrate in der jüngeren Vergangenheit merklich anstieg. Im internationalen Vergleich jedoch ist die Schweiz in diesem Bereich nicht an der Spitzenposition angesiedelt.
Eher Durchschnitt als überdurchschnittlich
Obgleich die Rahmenbedingungen zweifelsohne als gut angesehen werden muss, hat die Schweiz in der Welt keinen Spitzenplatz im Bereich der Gründungsrate. Wie nunmehr eine Studie, die an der Wirtschaft Hochschule mit Sitz in Freiburg erstellt wurde, ergab ist die Schweiz sogar im Bereich der Gründungsrate unterdurchschnittlich. Dies jedenfalls im Vergleich mit anderen Ländern, die eine vergleichbare Bedingungslage für Startups und Existenzgründer vorweisen können. Die Studie zeigt jedoch durchaus auch ein gewisses Paradoxon auf, da die Gründungsrate in der Schweiz anstieg.
Leichter Anstieg, aber immer noch unterdurchschnitt
Zwar konnte die Schweiz in der jüngeren Vergangenheit mit 8,5 Prozent Neugründungen einen leichten Anstieg um 0,3 Prozent des Vorjahreswertes für sich verzeichnen, allerdings ist dieser Wert im weltweiten Vergleich immer noch unterdurchschnittlich. Die Studie zeigt deutlich, dass innovationsbasierte Volkswirtschaften wie Australien oder die USA bzw. auch Kanada mit 9,1 Prozent Neugründungen einen deutlichen Vorsprung haben. Dieser Umstand wirkt zwar auf den ersten Blick negativ, doch hatte die Studie für die Gründungslandschaft der Schweiz auch positive Werte zu bieten. So geht aus der Studie hervor, dass die Gründer in der Schweiz einen erheblich höheren Durchhaltewillen aufweisen als es bei den besagten Ländern der Fall ist. Im Durchschnitt beträgt die Quote in der Schweiz länger als 3,5 Jahre, was einen Schnitt von 11 Prozent über dem Durchschnitt aufweist.
Die Unternehmensgründung ist für die breite Masse aller Befragte in der Schweiz durchaus lukrativ. Rund 53 Prozent der Schweizer Gesamtbevölkerung findet, dass die Selbständigkeit eine gute Karrierewahl darstellt, allerdings ist in Ländern wie Kanada oder den Niederlanden diese Quote deutlich höher. Die Studie zeigt somit, dass die Schweiz noch viel Arbeit vor sich hat, wenn sie die Neugründung in der Bevölkerung etablieren möchte. Die Hochschule Wirtschaft in Freiburg bringt in regelmässigen Abständen derartige Studien als Teil des GEM heraus und bildet damit einen Gradmesser für die Wirtschaft.