Die Switzerland Global Enterprise ist staatlich unterstützt und hat nunmehr ihre Aktivitäten in der russischen Hauptstadt Moskau beendet. Durch diesen Schritt bricht die Schweiz eine weitere wirtschaftliche Verbindung zu Russland.
Der Krieg in der Ukraine, der vor nunmehr zwei Jahren sowie drei Monaten durch Russland begonnen wurde, hat zweifelsohne seine Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Verbindungen zwischen der Schweiz und Russland genommen. Der russische Angriffskrieg liess die Schweiz erstmals ihre globale Rolle überdenken und von der Neutralität abweichen.
Eine zentrale Kernfrage der Schweiz lautete, wie sie sich gegenüber Russland verhalten sollte. Hinter den vielberühmten Kulissen hat die Schweiz jetzt jedoch Tatsachen geschaffen, da ein sehr wichtiges Kapital der Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Schweiz und Russland durch die Schweiz beendet wurde.
Die Exportförderungsorganisation Switzerland Global Enterprise, kurz als S-GE bekannt, wird ihren Standort in der russischen Hauptstadt Moskau schliessen. Diese Organisation ist staatlich finanziert und fungiert als Unterstützung für Schweizer Unternehmen, die im Ausland tätig sind.
Wirtschaftlich betrachtet ist dieser Schritt einschneidend, da Moskau einst als regelrechter Premium-Standort galt und noch im Jahr 2002 in Moskau ein Swiss Business Hub eingeweiht wurde. Derartige Hubs gibt es weltweit lediglich an 20 Orten. Vornehmlich wurden von der Schweiz eben jene Standorte ausgewählt, bei denen Potenzial für grössere Wachstumsmöglichkeiten gesehen wurde.
Die Schweiz entfernt sich somit von Russland, was die ohnehin aktuell nicht unbelasteten Beziehungen erneut beschweren wird. Sergei Lawrow, seines Zeichens russischer Aussenminister, hat unlängst die Schweiz in die Kategorie der “feindseligen Staaten” eingeordnet und damit in die Schimpftiraden von Dmitri Medwedew, dass der Westen Amerika-hörig sei, eingestimmt.
Derartige Äusserungen stellen auf dramatische Art und Weise deutlich, dass sowohl geopolitisch als auch weltwirtschaftlich aktuell zu einem Wandel kommt. Noch im Jahr 2002 herrschte regelrechte Aufbruchstimmung und auch in der Schweiz wurde von dem Wirtschaftsstandort Russland geschwärmt.
Neue Bündnisse wurden geknüpft und es gab die Hoffnung, dass einer friedvollen und wirtschaftlich lukrativen Zukunft entgegengesehen werden kann. Aktuell muss Russland zweifelsohne einem Bund autokratischer Staaten zugeordnet werden, die einen Handelskrieg mit den Vereinigten Staaten von Amerika sowie deren Verbündeten führen. All dies hat bei der Schweizer Entscheidung, wirtschaftlich Russland nicht länger zu unterstützen, sicherlich eine Rolle gespielt.