Die hohe Inflation betrifft europaweit unzählige Länder und viele Verbraucher wissen überhaupt nicht, wie sie ihre laufenden Lebenshaltungskosten noch begleichen sollen. Zwar werden in ganz Europa seitens der Regierungen verschiedene Massnahmen zur Abfederung der aktuell finanziell schwierigen Situation ins Leben gerufen, doch scheint die Inflation ungebremst weiter voranzuschreiten. In vielen Ländern wird zudem auch eine Rezession erwartet, doch es gibt aktuell nicht nur Verlierer. Das Schweizer Unternehmen Nestlé kann sich aktuell über einen kräftigen Wachstumsschub freuen.
Der Schweizer Lebensmittelkonzern konnte im Jahr 2022 kräftig zulegen. Die Zahlen der ersten neuen Monate des Jahres 2022 deuten darauf hin, dass Nestlé einen Wachstum im organischen Bereich um rund 8,5 Prozent hingelegt hat. Dies teilte das Unternehmen im Zuge einer offiziellen Mitteilung mit.
Konkret betrachtet beträgt das Wachstum im Bereich der Umsatzentwicklung sogar rund 9,2 Prozent. Das Gesamtumsatzvolumen wird dabei auf rund 69,1 Milliarden Schweizer Franken beziffert. Verwunderlich ist diese Entwicklung im Grunde genommen nicht, denn die Preiserhöhungen spielten dem Unternehmen dabei in die Karten. Rund 7,5 Prozent Preiserhöhung machen sich natürlich bei dem Umsatz bemerkbar und trugen entscheidend zu der, zumindest aus Sicht von Nestlé erfreulichen, Entwicklung bei.
Wird lediglich das Halbjahr 2022 betrachtet, so fällt das Wachstum im Bereich des Umsatzes ein wenig geringer aus. Zwar belief sich dieses Wachstum prozentual auch auf 9,2 Prozent, allerdings betrug der Umsatz dabei lediglich 45,6 Milliarden Schweizer Franken. Überdies musste Nestlé auch einen Rückgang bei dem Reingewinn verkraften. Dieser Rückgang schlug mit rund 11,7 Prozent zubuche, sodass der Reingewinn auf rund 5,2 Milliarden Schweizer Franken beziffert wird.
Der Lebensmittelkonzern hat für das Jahr 2022 noch ehrgeizige Pläne und strebt im Bereich des organischen Wachstums einen Wert von rund 8 Prozent an. Ein weiterer Grund für die insgesamt gute Entwicklung des Konzerns könnte auch die veränderte Situation bei dem Russland-Geschäft von Nestlé sein.
Das Russland-Geschäft wurde von dem Schweizer Unternehmen sehr stark eingeschränkt, nachdem der Lebensmittelkonzern zuvor sehr starke öffentliche Kritik aushalten musste. Es wurde seitens der Unternehmensleitung sehr lange damit gezögert, letztlich Boykottmassnahmen zu ergreifen. Nunmehr jedoch ist dieser Schritt erfolgt und es ist im Hinblick auf die öffentliche Kritik ruhiger geworden.