Aufgrund des Coronalockdowns kam es weltweit zu weniger Neugründungen als in den vergangenen Jahren. Das zeigen natürlich auch die Zahlen in der Schweiz. So ging die Anzahl der Firmengründungen in den Monaten von März bis Mai im Vergleichszeitraum zum Vorjahr um rund 15 % zurück. Insgesamt wurden aber im ersten Halbjahr 21.822 neue Firmen gegründet. Das entspricht einem gesamten Minus von lediglich 4 %. Schauen Sie sich die aktuellen Zahlen an, wird schnell deutlich, dass die Gesamtanzahl an Firmengründungen in der Schweiz wieder ansteigt. Allein im Juni gab es 4445 neue Firmen, was einem Anstieg zum Juni 2019 von 24 % entspricht. Damit wird deutlich, dass die Unternehmer trotz Corona optimistisch in die Zukunft schauen.
Unterschiede in den Branchen
Deutlich lassen sich Unterschiede der Neugründungen in den Branchen erkennen. Die meisten Unternehmer sehen ihre Chancen in den Bereichen der privaten Dienstleistungen. Dazu gehören unter anderem:
– Coiffeure,
– Kosmetikstudios,
– Nagel und Tattoostudios sowie
– diverse Ausbildungsbereiche.
Aber auch im Facility-Management wurden zahlreiche Firmen neu gegründet. Private und geschäftliche Dienstleistungen machen einen Anteil von 11,7 % aus. Dicht gefolgt werden sie von Architektur und Ingenieurwesen mit 7,7 %. In den Bereichen Marketing und Kommunikation nehmen die Neugründungen immerhin noch einen Prozent ein. Die restlichen Prozente teilen sich unterschiedliche Bereiche.
Kaufen statt gründen
Bevorzugte Rechtsformen
Zu den bevorzugten Reformen gehörten bislang die GmbH, Einzelfirmen und Aktiengesellschaften. Aus einer Statistik des Institutes für Jungunternehmen geht allerdings hervor, dass gerade diese Rechtsformen einen Rückgang zu verzeichnen haben. Lediglich 8461 neue Gesellschaften mit beschränkter Haftung wurden im ersten Halbjahr gegründet. Das entspricht einem Rückgang von 4,3 %. Bei den Einzelfirmen gab es 7227 Neueinträge. Das sind 4 % weniger als im vergangenen Jahr. Selbst bei Aktiengesellschaften betrug der Rückgang 1,7 %. Es wurden 4169 Aktiengesellschaften gegründet.
Deutlich wird ausserdem der Unterschied zwischen den einzelnen Grossregionen und Kantonen. Am schlimmsten sind Schaffhausen und Tessin von der Coronakrise betroffen. In der Nordwestschweiz gab es dagegen einen Zuwachs von 4,4 % und in der Zentralschweiz immerhin 0,4 %. Im Vergleich zum vorigen Jahr, das als Rekordjahr der Firmengründungen gilt, ist das für unser Land ein positives Zeichen. Die Schweiz hat ein gutes und sicheres Umfeld für Jungunternehmer zu bieten. Das wird in den Zahlen noch einmal sehr deutlich.